Multitasking – ein Begriff, der in unserer schnelllebigen und digitalisierten Welt wie ein magisches Versprechen klingt. Aber was, wenn Multitasking nicht der Schlüssel zur Effizienz, sondern vielmehr ihr Tod? Wir leben in einer Zeit, in der Produktivität und Effizienz als das Nonplusultra gelten. Da erscheint es verlockend, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Doch die Realität zeigt oft ein anderes Bild: Zerstreute Gedanken, zunehmender Stress und das ständige Gefühl, nie wirklich im Hier und Jetzt zu sein.

Ein Mensch, der zwei Hasen gleichzeitig jagt, wird keinen fangen.
– Konfuzius

Was bedeutet Multitasking eigentlich?

Wir alle kennen es. Man sitzt an seinem Schreibtisch, hat die To-do-Liste vor sich und plötzlich scheint es, als würde alles gleichzeitig auf dich einstürzen. Die E-Mails ploppen auf, das Telefon klingelt, im Hintergrund läuft Musik und dann auch noch diese ständigen Erinnerungen auf dem Smartphone. Jemand sagte einmal, dass Multitasking bedeute, dass man viele Dinge gleichzeitig schlecht erledigt. Man nickt und lächelt, aber tief im Inneren ahnt man, dass da etwas Wahres daran ist.

Historisch betrachtet fand Multitasking seinen Ursprung in der Computerwelt, als Maschinen gelernt haben, mehrere Aufgaben quasi gleichzeitig zu erledigen. Doch im Gegensatz zu Computern arbeitet unser Gehirn nicht mit solchen Hochgeschwindigkeits-Prozessoren. Es jongliert, es wechselt, es kämpft. Kein Wunder, dass wir uns oft gestresst und zerstreut fühlen.

Statt produktiver zu sein, kann Multitasking uns tatsächlich ausbremsen. Ironisch, n’est-ce pas?
Studien zeigen, dass wir, wenn wir versuchen, mehrere anspruchsvolle Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, in Wirklichkeit mehr Zeit benötigen und mehr Fehler machen.

Du bist also effizienter, indem du die Dinge nacheinander angehst. Vielleicht nicht so glamourös, aber definitiv effektiver. Das Einfache, das Wahre, das Genaue – das sind die wahren Helden der Produktivität.

Denk mal darüber nach: Wenn du dich ganz auf eine Aufgabe konzentrierst, steigst du tiefer ein, verstehst die Nuancen besser und bist am Ende zufriedener mit dem Ergebnis. Klingt doch viel besser, oder? Unser Gehirn ist dafür gemacht, sich fokussiert und gezielt einer Sache zu widmen – und genau da liegt der Schlüssel zu echter Produktivität und einem klareren Geist.

Die Wissenschaft hinter Multitasking: Was passiert im Gehirn?

Wer kennt es nicht? Das Chaos, das entsteht, wenn man gefühlt tausend Dinge auf einmal erledigen will. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass unser Gehirn für dieses ständige Hin- und Herspringen zwischen Aufgaben einfach nicht gemacht ist. Wenn wir versuchen, von einer Aufgabe zur anderen zu springen, schreit unser Gehirn förmlich auf – es braucht Zeit, um sich neu zu orientieren, eine Verzögerung, die als „Wechselkosten“ bekannt ist.

Ständiges Hin- und Herspringen bringt uns aus dem Konzept und reduziert unsere Effizienz. Tatsächlich hat die Wissenschaft bewiesen, dass unser Gehirn bei jeder Ablenkung millisekundenbruchteilig den Fokus verliert, bevor es wieder auf das Wesentliche zurückkehrt. Auf lange Sicht summieren sich diese kleinen Unterbrechungen und beeinträchtigen unsere Fähigkeit, tief in die Materie einzutauchen und kreative Lösungen zu finden.
Studien zeigen, dass Menschen, die versuchen mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen, bis zu 40% ihrer Zeit mit Aktivitäten verbringen, die nicht direkt zur Aufgabenerledigung beitragen. Sie machen mehr Fehler, benötigen länger für die Aufgaben und fühlen sich am Ende des Tages erschöpfter.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass wir durch ständiges Multitasking anfälliger für Stress und Überforderung werden. Unser Gehirn, ein wahres Meisterwerk der Evolution, liebt es, eine Aufgabe nach der anderen zu erledigen. Beim sogenannten „Single-Tasking“ können wir nicht nur tiefere Einblicke und bessere Ergebnisse erzielen, sondern auch einen klareren Kopf bewahren.

Kannst du dich überhaupt noch dran erinnern, wie großartig es sich anfühlt, eine Aufgabe wirklich (also so wirklich) zu Ende zu bringen? Dieses befriedigende, aufgeräumte Gefühl, wenn du endlich ein Häkchen hinter dein Projekt machen kannst? Genau das liebt unser Gehirn! Es ist süchtig nach diesem klaren, vollendeten Gefühl, das entsteht, wenn wir uns nur auf eine einzige Aufgabe konzentrieren. Genau das bringt uns die Klarheit und Zufriedenheit, die wir alle brauchen.

Multitasking und Konzentration: Ein Widerspruch?

Wenn wir ehrlich sind, hat Multitasking schon einen fesselnden, fast mystischen Charakter. Der Glaube, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, erweckt den Anschein von Effizienz und Superkraft. Doch was wäre, wenn ich dir sage, dass diese Superkraft in Wahrheit ein Scheinriese (danke Michael Ende, für dieses wundervolle Wort!) ist? Etwas, das aus der Ferne beeindruckend wirkt, aber erst bei genauerer Betrachtung seine wahre Natur enthüllt? 

Manche glauben, dass das Gehirn des Menschen so komplex ist, dass es mühelos „jonglieren“ kann. In Wirklichkeit zeigt die Forschung, dass unser Gehirn nicht wirklich multitasken kann. Es wechselt lediglich blitzschnell zwischen den Aufgaben hin und her. Stell dir vor, du jonglierst mit Bällen. Für einen Moment scheint es, als ob du mehrere Bälle gleichzeitig in der Luft hältst. Aber in Wahrheit greifst du immer nur nach einem Ball zur selben Zeit. Genau das passiert im Kopf.

Der Schlüssel zur Effizienz liegt demnach, darin, Dinge nacheinander abzuarbeiten. Klingt fast revolutionär, oder? Die Idee, sich auf eine einzige Sache zu konzentrieren, kann Wunder bewirken. Stell dir vor, du bist ein Chirurg, der eine heikle Operation durchführt. Jeder Schnitt, jede Naht erfordert absolute Präzision und volle Konzentration. Einen Fehler solltest du dir da wohl eher nicht erlauben.

Führende Unternehmer und kreative Denker vertrauen auf diese Methode. Steve Jobs, der Gründer von Apple, war bekannt dafür, sich mit unerschütterlicher Konzentration einer einzigen Aufgabe zu widmen. Das verlieh seinen Visionen und seiner Kreativität ungeahnte Höhen.

Wie man den Multitasking-Teufelskreis durchbricht

Als Online-Marketing- und Social-Media-Managerin bin ich es gewohnt, ständig zwischen unzähligen Aufgaben hin und her zu wechseln. Ob Blogbeiträge, Grafikdesign, Landingpage-Erstellung oder Social-Media-Posts – ich muss all diese Dinge parallel managen und unter einen Hut bringen. Oft sitze ich vor meinem Rechner und springe im Sekundentakt zwischen den verschiedenen Programmen und Projekten hin und her. Ich dachte wirklich, je mehr ich gleichzeitig schaffe, desto effizienter bin ich.

Doch irgendwann wurde mir klar, dass diese Strategie auf Dauer nach hinten losgeht. Die Qualität meiner Arbeit litt darunter, meine Kreativität ließ nach und die Fertigstellung der einzelnen Aufgaben zog sich immer mehr in die Länge. Anstatt einer durchstrukturierten und fokussierten Herangehensweise, herrschte zunehmend Hektik und Überforderung. Meine Posts und Grafiken wurden immer austauschbarer, weil mir die Zeit fehlte, mich wirklich darauf zu konzentrieren, musste ich frustriert feststellen.

Seitdem versuche ich, meine Arbeit strukturierter zu planen und regelmäßige Pausen einzulegen. Anstatt alles auf einmal erledigen zu wollen, fokussiere ich mich jetzt jeweils auf eine Aufgabe, bevor ich zur nächsten wechsle. Das Ergebnis: Meine Leistung und Kreativität haben sich spürbar verbessert und ich bin insgesamt viel zufriedener mit meiner Arbeit.

Es beginnt alles also mit einer Entscheidung. Stell dir vor, du könntest deine Energie und Konzentration auf eine einzige Aufgabe richten – wie befreiend das wäre! Kein ständiges Springen zwischen E-Mails, Social Media und dem aktuellen Projekt. Keine endlosen To-Do-Listen, die nie kürzer werden.

Der erste Schritt? Ablenkungen beseitigen. Nicht nur einfach weglegen, sondern wirklich aus deinem Sichtfeld verbannen. Stell dein Handy auf „Nicht stören“ und schließe unnötige Tabs auf deinem Computer. So verpufft die Versuchung, bevor sie überhaupt die Chance hat, dich zu packen.

Dann geht’s ans Eingemachte: Starte klein. Hast du jemals versucht, zehn Minuten lang völlig fokussiert zu bleiben? Das kann anfangs knifflig sein, aber mit Übung wird es leichter. Regelmäßiges Konzentrationstraining, wie das Marburger Konzentrationstraining, kann hier wahre Wunder wirken. Dein Fokus wird geschärft, dein Geist gestärkt.
Darf’s ein bisschen mehr sein? Dann ist die Pomodoro-Technik vielleicht etwas für dich. Hast du schon davon gehört? Sie ist wunderbar simpel: Du arbeitest 25 Minuten hochkonzentriert an einer Aufgabe, dann folgt eine kurze Pause. Diese Methode unterstützt nicht nur deine Konzentration, sondern auch deine Motivation und Produktivität. Klingt doch machbar, oder? Probier es aus und erlebe, wie viel du in kurzer Zeit erreichen kannst!

Das Geheimnis liegt in den Pausen. Ja, Pausen sind unerlässlich! Gönn dir regelmäßig kurze Auszeiten. Dein Gehirn wird es dir danken – und noch produktiver und kreativer arbeiten, wenn du zurückkommst.

In Zeiten, in denen immer mehr Menschen ortsunabhängig und mobil arbeiten, gewinnt das Thema Konzentration und Produktivität eine ganz neue Bedeutung. Die traditionellen Bürostrukturen lösen sich auf und machen New-Work-Konzepten Platz, bei denen Selbstorganisation und individuelle Zeiteinteilung eine große Rolle spielen. Gerade wenn man von zu Hause oder unterwegs arbeitet, ist es eine Herausforderung, Ablenkungen zu minimieren und den Fokus zu bewahren. Multitasking wird dabei schnell zur Falle – mit fatalen Folgen für die Arbeitsqualität. Umso wichtiger ist es, Strategien zu entwickeln, die Arbeitsprozesse strukturierter und effizienter gestalten. Nur wer Achtsamkeit und Konzentration in den Vordergrund stellt, kann von den Vorteilen mobiler und selbstbestimmter Arbeitsformen wirklich profitieren. Letztendlich geht es darum, die richtige Balance zwischen Leistungsfähigkeit und Work-Life-Balance zu finden – und Multitasking dabei möglichst zu vermeiden.

Lasst uns mal ehrlich sein – wir alle haben schon einmal im Multitasking-Boot gesessen und sind höchstwahrscheinlich auch schon das ein oder andere Mal kräftig gekentert. Plötzlich war die Präsentation voller Rechtschreibfehler, der Kunde musste länger als nötig warten und am Ende waren wir selbst nur noch gerädert. Klingt vertraut, oder? In unserer hektischen Arbeitswelt ist Multitasking leider zum Normalzustand geworden.

Aber das Schöne daran ist: Wir können daraus lernen! Denn letztendlich haben wir es selbst in der Hand, unserem Geist und Körper die richtigen Pausen zu gönnen. Mit ein bisschen Achtsamkeit und Disziplin lässt sich Konzentration, Kreativität und vor allem Zufriedenheit deutlich steigern. Statt uns also weiter im Multitasking-Wahnsinn zu verlieren, fokussieren wir uns lieber darauf, eine strukturierte Arbeitsweise zu entwickeln. Dann werden wir nicht nur effizienter, sondern auch glücklicher mit unserer Arbeit.